Was ist Hypnose?

Was ist ein Trancezustand?

Haben Sie schon einmal ein Kind beim Spielen beobachtet, wenn es so ganz in seiner inneren Welt versunken ist und die Außenwelt gar nicht mehr wahrnimmt, so dass es selbst auf ein Rufen seines Namens oft gar nicht reagiert? Oder erinnern Sie sich noch, wie Sie vielleicht in der Schule in einer für Sie langweiligen Stunde völlig in Träumen versunken waren, bis der Lehrer Sie zur Rede stellte - ähnlich, wie bei einem erwachsenen Menschen, der offensichtlich abwesend, bei geöffneten Augen anscheinend durch Wände hindurch schaut und  mit den Gedanken ganz woanders ist?

All das sind Beispiele aus dem Leben, die einen ausgeprägten Trancezustand beschreiben!

Der Trancezustand ist also ein dem Menschen angeborener Bewusstseinszustand, indem wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit auf Abläufe unserer Innenwelt richten, und  dabei die Außenwelt teilweise oder gar nicht mehr wahrnehmen.

 

So gehen wir Menschen üblicherweise, ohne es bewusst zu wollen, tagsüber einfach nach Belieben von der Außenwelt in unsere Innenwelt und wieder zurück.

Nachts, wenn wir träumen, sind wir ebenfalls in dieser inneren Welt, um beispielsweise die Ereignisse des Tages aus der äußeren Welt zu verarbeiten.

Die Technik, einen solchen Zustand bewusst bei einem Menschen herbeizuführen, nennt man Hypnose.

 

Durch die Hypnosetechnik können verschieden starke Trancezustände eingeleitet werden. Wir unterscheiden eine leichte von der mittleren und die wiederum von einer tiefen Trance.

Bei den älteren Hypnosetechniken wurden die Menschen meist in eine tiefe Trance versetzt, um dann erfolgreich seitens des Hypnosetherapeuten suggestiv auf das Unterbewusste  des Patienten einwirken zu können.

Dieses Vorgehen setzte jedoch voraus, dass der Hypnosetherapeut genau wissen musste, was für eine Suggestion der Patient benötigte.

 

Die lösungsorientierte, medizinische Hypnose geht davon aus, dass im Unbewussten des Patienten/Klienten bereits alles Nötige, z.B in Form von Kreativität, für eine Problemlösung als Ressource vorhanden ist.

Daher arbeitet die lösungsorientierte, medizinische Hypnose bewusst nicht suggestiv in einer tiefen Trance, sondern begleitet vielmehr den Patienten/Klienten in einer leichten bis mittleren Trance, um im Unbewussten gemeinsam die Lösung für sein Problem zu finden.

Da während einer leichten bis mittleren Trance die Erinnerung erhalten bleibt, lernt der Patient/Klient mit etwas Geschick in wenigen Sitzungen, sich selbst willentlich in Trance zu versetzen und strukturiert an seinen seelischen Inhalten zu arbeiten - die so genannte Selbsthypnose.

 

Die erfolgreich durchgeführte Selbsthypnose ist ein edles Endziel der Hypnotherapie und bedeutet neben der vermehrten Unabhängigkeit bzgl. weiterer Therapiestunden einen großen Schritt in Richtung Selbstwerdung!

Möglichkeiten der Hypnose

Welche Möglichkeiten ergeben sich durch die lösungsorientierte und medizinische Hypnose?

Die lösungsorientierte und medizinische  Hypnose als spezielles Kommunikationsverfahren ermöglicht Ihnen als Mensch, durch eine von mir als „Navigator“ eingeleitete Reise, in Ihrer Innenwelt mit Ihrem Seelenzustand Kontakt aufzunehmen.

Seelische Probleme wie z. B. Trauer sowie Beziehungsprobleme wie z.B. Liebeskummer oder Selbstwertstörungen wie vermindertes Selbstvertrauen lassen sich so auf der seelischen Ebene oft durch wenige Sitzungen umgestalten bzw. auflösen.

Erkrankungen im Bereich der psychosomatischen Störungen oder Phobien und andere Angstzustände können häufig verringert oder gar ausgeheilt werden.

Auch im Bereich der Allergien, die nach neusten Erkenntnissen  der Psycho-Neuro-Immunologieforschung teilweise einen erheblichen psychogenen Anteil haben, können nicht selten um 50% und mehr gelindert werden.

 

Medizinische und psychotherapeutische  Hypnose ist daher nicht nur eine Selbsterfahrung, nicht nur als Bewusstseinserweiterung oder als ein Erkenntnisgewinn anzusehen, sondern vor allem als kreative Veränderungsmöglichkeit in Folge eines dynamischen Gehirnprozesses.

So ist es zu erklären, dass durch einige Sitzungen mit Hilfe der medizinischen Hypnose in der Vergangenheit entstandene Fehlmuster im Gehirn neu strukturiert werden und dadurch seelisches Leid sich durch einen dynamischen Prozess verringert oder sogar aufgelöst werden kann.

 

Wer sich eingehender mit den therapeutischen Möglichkeiten und wissenschaftlichen Erkenntnissen der medizinischen Hypnose beschäftigen möchte, sei schon an dieser Stelle auf die sehr seriöse Homepage vom Klingenberger Institut, Leitung Prof. Dr. Walter Bongartz, verwiesen!

www.hypnose-kikh.de

Tiefere Einsichten 

Moderne Selbstorganisatorische Hypnose

Seit Jahrtausenden wird Hypnose in allen Kulturen genutzt. Der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer führte sie vor ca. 230 Jahren in die wissenschaftliche Medizin ein. Der englische Augenarzt James Braid war nicht nur der erste, der mit hypnotischer Analgesie operierte, er gab dem Verfahren auch 1841 den modernen Namen "Hypnose"
Die wissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte hat die hohe Wirksamkeit der Hypnose in Medizin, Psychosomatik und Psychotherapie aufgezeigt. Und so ist Hypnose auch heute Teil der medizinischen Versorgung und der Facharztausbildung. 

Aber Hypnose ist mehr als eine Methode. Hypnose ist eine Kommunikationskunst, die es ermöglicht, einen Trancezustand herzustellen. Dieser Trancezustand erlaubt es, eine direkte Verbindung zum Unbewussten einer Person herzustellen und die angeborenen und erworbenen Fähigkeiten des Unbewussten für Ihre Therapie zu nutzen. Und diese Fähigkeiten und Möglichkeiten reichen weiter, als die meisten Menschen ahnen.

In der traditionellen Hypnose, heute "Klassische Hypnose" genannt, beschränkte man sich im Wesentlichen auf Suggestionen. Diese warfen stets die Frage auf, welche Suggestionen wirksam seien und wie der Therapeut diese erraten könnte. Es war die Aufgabe des Hypnosetherapeuten, sich eine Vorstellung von dem anliegenden Problem zu machen und ein weiteres Bild von der Lösung. Diese Lösung versuchte er dann in der Hypnose seinem Patienten zu suggerieren - eventuell mit der ganzen Autorität seiner Person. Hatte er richtig kalkuliert, war er erfolgreich, ging die Suggestion in eine falsche Richtung, hatten Patient und Therapeut Pech. Oder, wie Sigmund Freud beobachtete, der Patient gab dem autoritären Druck des Therapeuten nach und gab sein Symptom auf, um es an anderer Stelle oder anderer Zeit in anderer Form wieder zu entwickeln: "Symptomverschiebung" oder "Rückfälle" traten auf. 

Moderne Selbstorganisatorische Hypnose und Hypnotherapie unterscheiden sich genau an dieser Stelle gravierend von der Klassischen Hypnose.
Ausgehend von der wissenschaftlichen Selbstorganisationstheorie sowie der Ordnertheorie der Synergetik (der Wissenschaft vom Zusammenwirken) von Hermann Haken wissen wir heute, dass optimale Ergebnisse nur unter folgenden Bedingungen möglich sind - ganz gleich, ob es sich um hypnotische Schmerzkontrolle oder die Lösung eines psychologischen oder psychosomatischen Problems handelt - : 

  1. Bewusstsein und Unbewusstes streben das gleiche Ziel gemeinsam an.
  2. Im Unbewussten gibt es keine wesentlichen Widerstände gegen das gemeinsame Ziel.
  3. Das angestrebte Ziel und die dabei angestrebten Lösungen sind ökosystemisch. D.h. sie stehen im Einklang mit der Vorstellungswelt der Person und harmonisieren im Wesentlichen mit dem familiären oder sozialen Bezugsfeld und dessen Bedingungen.

Nur, wenn diese 3 Bedingungen erfüllt sind, kommen optimale Lösungen sowohl im Leben als auch in der Hypnose und Hypnotherapie zu Stande - ohne Rückfälle und Symptomverschiebungen, mit der die Person und die Familien leben können. 

Selbstorganisation ist nichts, was man verordnen oder verschreiben könnte: Selbstorganisation ist das Prinzip des Lebens selbst - sowohl auf der physikalischen als auch auf der biologischen und sozialen Ebene. Aber Sie können das Prinzip der Selbstorganisation für die Hypnose nutzen und die therapeutischen Situationen so strukturieren, dass selbstorganisatorische Prozesse zu ihrem Recht kommen!

(Auszug aus der Homepage und mit freundlicher Genehmigung von Herrn Götz Renartz, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Leiter des Institutes für angewandte Hypnose, Mainz)

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